Das Tal ist noch nicht durchschritten

HTG Bad Homburg – SG Volleys Marburg-Biedenkopf 3:0 (25:13, 25:19, 25:11)

Auch im zweiten Saisonspiel der Regionalliga Südwest bleiben die SG Volleys Marburg-Biedenkopf ohne Satzgewinn. Beim klaren 0:3 in Bad Homburg war das Team von Trainer Volkmar Hauf trotz kämpferischer Einstellung chancenlos.

Ein wesentlicher Grund für die anhaltende Durststrecke liegt in der angespannten Personalsituation. Neben krankheitssbedingten Ausfällen konnten die Volleys, aus Spielordnungsgründen in DVV Ligen, bislang keine Nachwuchsspielerinnen einsetzen – ein Umstand, der die spielerische Flexibilität erheblich einschränkt. Kurz vor Spielbeginn kam es zu einem weiteren Rückschlag: Nele Güttler zog sich beim Aufwärmen eine Zerrung im Gesäßmuskel zu und konnte nicht wie geplant als Diagonalspielerin agieren. Um dennoch einsatzfähig zu bleiben, wechselte sie auf eine Position, die einen leichteren Austausch mit Libera Hanna Wecker ermöglichte. Trotz der Einschränkung avancierte Güttler mit acht Punkten zur besten Scorerin ihres Teams und deutete in zwei Sätzen ihr Angriffspotenzial an.

Am klaren Spielverlauf änderte das jedoch wenig. Die Aufschläge der Volleys verfehlten ihre Wirkung, die Annahme offenbarte Schwächen in der Präzision, und im Angriff fehlte es an Durchschlagskraft. Zu viele Aktionen verpufften wirkungslos oder endeten in Eigenfehlern.

Im zweiten Satz keimte kurz Hoffnung auf: Eine Umstellung im Annahmeriegel – Amelie Reisz ersetzte Josefine Mentrup – brachte mehr Stabilität. Gemeinsam mit Hanna Wecker und Leonie Schenk sorgte Reisz für eine verbesserte Annahme, wodurch Zuspielerin Nele Scholand mehr Optionen im Spielaufbau erhielt. Josefine Mentrup konnte sich nun auf ihre Rolle im Mittelblock konzentrieren und punktete mehrfach im Angriff. Auch Emma Bögel setzte mit mehreren erfolgreichen Blocks wichtige defensive Akzente und trug zur Entlastung der Feldabwehr bei.

Doch der Preis für den aufgebauten Druck war hoch: Die Fehlerquote bei Aufschlägen und Angriffen stieg deutlich an und verhinderte letztlich den möglichen Satzgewinn.

Im dritten Durchgang übernahmen die Gastgeberinnen wieder klar das Kommando. Mit druckvollen Aufschlägen setzten sie die Marburger Annahme erneut unter Druck, die mehrere Asse hinnehmen musste. Im Angriff führten die Bemühungen, selbst Druck zu erzeugen, zu einer Vielzahl von Eigenfehlern – die Volleys fanden kein Mittel mehr, um das Spiel offen zu gestalten.

Trotz der deutlichen Niederlage betonte Zuspielerin Nele Scholand den kämpferischen Einsatz ihres Teams: „Wir haben bis zum Schluss mit Energie dagegengehalten.“ Die Hoffnung ruht nun auf einer baldigen Entspannung der Personalsituation – damit sich die offenen Baustellen im Team endlich schließen lassen.

Es spielten: Amelie Reisz, Nele Scholand, Emma Bögel, Josefine Mentrup, Leonie Schenk, Hanna Wecker, Nele Güttler

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