USC Konstanz – Volleys Marburg Biedenkopf 3:1 (98:83 / 23:25, 25:21, 25:21, 25:16)
Die Volleys Marburg Biedenkopf starteten das Jahr 2025 mit einem Auswärtsspiel in Konstanz und zeigten trotz der 1:3-Niederlage eine beachtliche Leistung. Das Rückspiel am Bodensee offenbarte eine deutliche Steigerung im Vergleich zum Saisonauftakt, bei dem die Marburgerinnen gegen den USC Konstanz noch chancenlos geblieben waren. Diesmal präsentierten sich die Volleys als ebenbürtige Gegnerinnen, die kurz davorstanden, Punkte aus der Schänzle-Halle zu entführen.
Personalsorgen und taktische Umstellungen
Die Vorzeichen standen für die Volleys alles andere als gut. Nach der Winterpause musste Trainer Volkmar Hauf gleich auf mehrere verletzte und erkrankte Spielerinnen verzichten. Mit nur sieben einsatzfähigen Akteurinnen war Improvisation gefragt: Mannschaftsführerin und Libera Franziska Lienaerts rückte in den Außenangriff neben Luisa Papritz. Sarah Kugelmann übernahm ungewohnt die Rolle der Mittelblockerin und Zuspielerin Manon Klein besetzte die Diagonalposition.
Trotz dieser Umstellungen zeigte sich das Team von Beginn an unbeeindruckt und spielte in der gegnerischen Halle mutig auf. Die Grundelemente – Annahme und Feldabwehr – funktionierten zuverlässig. Insbesondere im Angriff konnten die Volleys überzeugen: Luisa Papritz setzte gekonnt eine Mischung aus harten Schlägen und taktisch clever platzierten Bällen ein, während Franziska Lienaerts mit ihrer Erfahrung nahezu fehlerfrei agierte und den Konstanzer Block immer wieder geschickt anschlug und entnervte. Zuspielerin Neele Scholand führte das Team souverän und setzte auch Mittelblockerin Amelie Reisz immer wieder erfolgreich in Szene.
Ein furioser Auftakt
Die mutige Spielweise wurde belohnt: Mit 25:23 holten die Marburgerinnen den ersten Satz und konnten dabei auch die Lautstärkewertung gegen die deutlich zahlreicher vertretenen Konstanzerinnen und Zuschauer für sich entscheiden.
Im zweiten und dritten Satz blieb das Spiel lange offen. Die Volleys erspielten sich durch konzentriertes Angriffsspiel immer wieder kleine Vorsprünge. Doch mit zunehmender Spieldauer machten sich die fehlenden Wechselmöglichkeiten bemerkbar. Es fehlte an Optionen, um auf Konstanzer Aufschlagstrategien zu reagieren, den Block zu stabilisieren oder im eigenen Aufschlag neue Akzente zu setzen. Die Gastgeberinnen nutzten dagegen ihre Wechsel geschickt, um in den entscheidenden Momenten die Oberhand zu gewinnen. So mussten die Volleys die Sätze zwei und drei jeweils mit 21:25 abgeben.
Rückschlag im dritten Satz
Besonders bitter war eine Verletzung von Luisa Papritz im dritten Satz: Bei einer Rettungsaktion in der Feldabwehr zog sie sich eine Handverletzung zu. Trotz der Einschränkung kämpfte sie weiter, konnte jedoch ihre Schlaghand nicht mehr einsetzen. Damit fehlte den Volleys eine wichtige Anspielstation im Angriff und die Durchschlagskraft ließ nach.
Großer Kampfgeist ohne Belohnung
Im vierten Satz war der Wille der Volleys ungebrochen, doch der Kräfteverschleiß und die fehlende Variabilität im Angriff führten schließlich zum 16:25-Endstand. Die Chance, den Tie-Break zu erzwingen und mindestens einen Punkt aus Konstanz mitzunehmen, blieb unerfüllt.
Fazit
Trotz der Niederlage zeigte die stark dezimierte Mannschaft eine beeindruckende kämpferische Leistung und brachte den Favoriten aus Konstanz phasenweise in Bedrängnis. Die Volleys Marburg Biedenkopf können aus diesem Spiel viel Positives mitnehmen und haben gezeigt, dass sie auch unter widrigen Umständen mithalten können.
Es spielten: Renate Kern, Amelie Reisz, Nele Scholand, Sarah Kugelmann, Luisa Papritz, Franziska Lienaerts, Manon Klein